Beidfüssigkeit - Auswirkungen auf dein Techniktraining

Beim Techniktraining für NLZ-Spieler sollte nach Möglichkeit immer beidfüßig trainiert und der Fokus nicht auf ein Spielbein gelegt werden. Übungen sollten direkt mit rechts und danach mit links ausgeführt werden. Das halte ich für falsch!

 

Beide Füße zu trainieren, halte ich grundsätzlich für richtig und förderlich, doch ist die Denkweise und Herangehensweise der meisten Trainer in meinen Augen nicht richtig. Im Bereich bis zur U14 macht es absolut Sinn Übungen mit beiden Füßen zu trainieren. Doch sollte der Korrekturschwerpunkt pro Training hauptsächlich auf einem Bein liegen. Im Grundlagenbereich können wir noch mit allgemeinen Technikerklärungen arbeiten, aber dürfen dennoch die persönlichen Bewegungsmuster nicht außer Acht lassen. Wenn sich eine idealtypische Bewegung für einen Spieler nicht hundertprozentig gut anfühlt, dann sollten wir seinen Bewegungsablauf so optimieren, dass das Ergebnis mit den anderen Spielern gleich ist, aber er sich im Bewegungsablauf wohlfühlt. Das erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und das Auge für die richtige Korrektur. Im normalen Mannschaftstraining ist das für alle Spieler kaum möglich.

 

 

Wenn es ein ausgeprägtes Spielbein (z.B. besserer Schuss mit rechts) gibt, dann sind in fast allen Fällen die Bewegungsmuster von rechts und links unterschiedlich.  Das starke Spielbein kann viele Bewegungen über das Fußgelenk ausgleichen, weil dort die Wiederholungszahl vorab viel höher war und ein feines Gefühl entstanden ist. Das „schlechtere“ Spielbein hingegen wirkt in den meisten Fällen etwas „steif“. Dort entstehen meist schon große Unterschiede im Bereich der Trefferfläche am Fuß, der Hüftdrehung und der Körperverlagerung auf bzw. mit dem Standbein.

 

 

Viele Spieler wollen Übungen mit rechts und links ausführen, doch gibt es bei meinem Training immer eine klare Trennung, weil die Korrektur immer im Vordergrund steht. Wir führen eine Übung z.B. 6-7 (a´ 10 Bälle) Durchgänge immer mit demselben Spielbein aus, um zunächst Muster zu erkennen und diese dann zu korrigieren. Wenn ich nach jedem Durchgang den Fuß wechsel, dann kann ich mich nicht hundertprozentig auf meinen Bewegungsablauf einlassen und direkt korrigieren. Bei meinem Training geht es um ein bewusstes Ansteuern von Körperregionen und darum ein Bewusstsein für seine eigene Ausführung zu entwickeln. Mein Ziel ist es, Spieler/innen auszubilden, die sich über den Prozess im Klaren sind und sich später selbst korrigieren können. Diese Denkmuster kann jede/r Spieler/in auch auf andere Techniken eigenständig übertragen und er/sie wird dadurch stetig besser. 

 

Autor: Markus Steffen